katja novitskova

11 märz bis 1 oktober 2023

Vom 11. März bis zum 1. Oktober zeigt das Fries-Museum eine Einzelausstellung mit Werken von Katja Novitskova (Tallinn, 1984). Novitskovas Werk dreht sich um die Beziehung zwischen Ökologie und Technologie, zwischen der natürlichen Welt und der digitalen Welt. Die estnische Künstlerin ist insbesondere von der Aneignung und Darstellung der Landschaft und der Organismen, die zu ihr gehören, fasziniert. Sie sieht die menschliche Vorliebe für das (An-)Bilden als Ausdruck des unerbittlichen Expansionismus der menschlichen Spezies. In dieser Einzelausstellung zeigt sie Arbeiten aus verschiedenen Materialien wie Epoxid-Ton, Plexiglas, eine GIF-Zusammenstellung und eine einzigartige Gesamtinstallation mehrerer Kunstwerke.

Die Ausstellung Katja Novitskova: Model Earth wird am Samstag, den 15. April, feierlich eröffnet, zusammen mit der großen Gruppenausstellung Seeds of Memory (zu sehen vom 15. April bis 24. März 2024). Seeds of Memory zeigt u. a. Werke von Noor Abuarafeh (1986, Palästina), Mercedes Azpilicueta (1981, Argentinien) und Bert Scholten (1988, Niederlande).
Beide Ausstellungen werden am Samstagnachmittag mit einem umfangreichen Programm feierlich eröffnet. Die Öffentlichkeit ist herzlich willkommen, der Eintritt ist an diesem Tag frei.

wildkameras

Katja Novitskova zeigt u.a. ihre Earthware-Serie. Die Grundlage von Earthware sind die gesammelten Daten von Wildkameras, die für die Forschung bestimmt sind. Mitten in der Natur, tief in Wäldern oder manchmal sogar in Ozeanen platziert, produzieren diese Kameras gigantische Mengen an Fotosequenzen. Bevor ein Algorithmus die Masse der Fotos verarbeiten kann, lernen sie die Mustererkennung von Menschen, die die ersten Bilder indizieren.
Novitskova hat sich in diese Datenbanken vertieft und bei der Indizierung geholfen. Sie entdeckte auch schöne Exemplare unter den automatisierten Bildern, obwohl das nicht der ursprüngliche Zweck von Wildtierkameras ist. Sie übertrug diese Bilder auf Epoxy-Ton und stellte damit einen Bezug zu Tontafeln und anderen prähistorischen Bildträgern her.

katja novitskova

Die Estnische Künstlerin lebt und arbeitet in Amsterdam. Im Jahr 2011 veröffentlichte sie ihr erstes Künstlerbuch Post Internet Survival Guide 2010. 2017 vertrat Novitskova Estland auf der 57. Biennale von Venedig. Ihre Arbeiten wurden international in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, u. a. im MoMa in New York (2015), im Museum of Contemporary Art Kiasma in Helsinki (2017), in der Whitechapel Gallery in London (2018, solo), im The Public Art Fund in New York (2017, solo), im Hamburger Bahnhof in Berlin (2019), im Kunstfort bij Vijfhuizen (2021, solo) und auf den Biennalen von Belgrad (2021), Lyon (2015) und Berlin (2016).
Ihre Arbeiten befinden sich außerdem in mehreren öffentlichen und privaten Sammlungen, darunter: Museum Ludwig, Köln; Stedelijk Museum, Amsterdam; Moderna Museet, Stockholm; Sammlung Boros, Berlin; CC Foundation, Shanghai; Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Turin; Rubell Family Collection, Miami und viele andere. Im Jahr 2017 wurde Novitskova von der Estnischen Präsidentin Kersti Kaljulaid mit dem Young Cultural Figure Award ausgezeichnet.